Atelier Franziska Uhl

Franziska Uhl - studierte Künstlerin - färbt nicht Wolle – sie malt mit ihr. In ihrer fast 100 Jahre alten Scheune zwischen der Oder-Auenlandschaft und ursprünglichen Mischwäldern entstehen Stränge, die jeder für sich ein Kunstwerk sind. Was als Reise einer Grafikerin und Bildhauerin begann – von Ghana bis Brasilien, durch Höhen und Tiefen, sogar den Verlust ihres Berliner Ateliers durch Brandanschlag –, mündete in eine ganz eigene Sprache der Farbe.

Ihre Färbungen folgen keinen Rezepten, sondern dem Rhythmus der Jahreszeiten und der Poesie des Augenblicks. „Novemberfeld" entstand nach einem Hundespaziergang über Stoppelfelder unter Regenhimmel. „Weidenmeise" wurde zu Garn, nachdem sie dem einzigen Vogel zusah, der Vorräte anlegt – sein grünliches Gefieder mit warmen Graunuancen übersetzt in Wolle. Bis zu 15 Überfärbungen per Hand verwandeln jeden Strang in ein Unikat, denn für Franziska ist Mischen Programm – wie Farben auf einer Malerpalette.

Seit 2015 trägt ein Teil ihrer Kollektionen arabische Frauennamen: Asrar (Geheimnis), Azadeh (Freidenkerin), Roja (schöner Traum) – ihr stiller Beitrag zur Integration, fremde Namen mit Schönheit aufzuladen. Hier findest du keine gefärbte Wolle, sondern eingefangene Stimmungen, übersetzte Emotionen, Garn gewordene Kunst.

Jeder Strang erzählt die Geschichte einer Künstlerin, die versteht: Farbe gibt Energie, und wahre Schönheit entsteht nur dort, wo Herz und Hand gemeinsam wirken.